Das Buch
Über eine seltsame Leidenschaft des spanischen Königs Philipp II. wissen nur wenige Bescheid. Er sammelte Reliquien. Sein El Escorial war die Heimstatt für die sterblichen Überreste von über tausend Heiligen. Laurentius stand bei ihm in besonderer Gunst. Der König glaubte, er habe dem Heiligen einen Sieg auf dem Schlachtfeld zu verdanken. Deshalb tat er alles, um an seine Reliquien zu kommen. Als er erfuhr, die Abtei Gladbach verwahre einen Schädelknochen des Märtyrers, setzte er Himmel und Hölle in Bewegung. Er bat den Kaiser und den Papst, ihn zu unterstützen. Der Abt sollte in die Knie gezwungen werden, damit er die kostbare Reliquie für den königlichen Palast herausrücke. Bis zum Tod Philipps dauerte der Streit, ohne dass der Kopf des Laurentius von Gladbach nach Madrid reiste. Der König hatte den Kampf endgültig verloren.
Die Autoren
Albert Damblon, Dr. theol., geb. 1947, war von 1998 bis 2008 Regionaldekan in Mönchengladbach und von 2003 bis 2013 Propst des Gladbacher Vitusmünster. Zur Geschichte der alten Hauptpfarrkirche veröffentliche er das Buch „Balderich und seine Kirche.“ Daneben beschrieb er die vier Heiligenfenster im Nordschiff der Münsterbasilika. Er ist Autor von mehreren religiösen Werken. Damblon lebt in Mönchengladbach.
Karlheinz Wiegmann, Dr. phil., geb. 1960, ist seit 2010 Direktor des Städtischen Museums Schloss Rheydt. Als Historiker befasst er sich dort insbesondere mit der Geschichte der frühen Neuzeit. 2013/2014 stellte er mit Albert Damblon und weiteren Partnern unter dem Titel „Dem Himmel ein bisschen näher“ die Schatzkammer der Münsterkirche im Museum aus. Im Rahmen dieses Projekts entstand auch der Bestandskatalog zur Schatzkammer.