Aus dem Vorwort
Es ist unübersehbar, dass in den letzten Jahrzehnten das Pilgern neu entdeckt wurde: Friedenswallfahrten als stille Demonstrationen für eine bessere Welt entstanden, Jugendliche sind mit einem großen Weltjugendtagskreuz zu Fuß unterwegs und der Jakobsweg nach Santiago de Compostela erfuhr eine ungeahnte Wiederbelebung. Offenbar steckt in jedem Menschen eine innere Sehnsucht danach, sich aus religiösen Motiven auf den Weg zu begeben. So erstaunt es nicht, dass auch andere Religionen das Pilgern kennen. In Jerusalem ist zu erleben, wie die Stadt gleichermaßen das Ziel jüdischer, muslimischer und christlicher Wallfahrten ist.
Von Beginn an pflegten die Christen das Gehen zu den heiligen Stätten. Gerade Jerusalem, Santiago, Rom, Assisi und Köln haben eine lange Tradition; sie reicht teilweise bis in die Antike zurück. Wer heute zu diesen Wallfahrtszielen aufbricht, reiht sich also unwillkürlich in die Schar der unzähligen Menschen ein, die im Laufe der Jahrhunderte dorthin gepilgert sind, und folgt gleichsam ihren Pilgerspuren. Gerade unter diesem Gesichtspunkt habe ich die fünf Städte ausgesucht.
Ich bringe sie mit Bildern und Gebeten in Verbindung. Hierdurch lade ich die Leserinnen und Leser ein, mit mir in meditativer Weise zu den heiligen Stätten zu ziehen, wenn auch zunächst nur gedanklich. Aber vielleicht wecke ich darüber hinaus den Wunsch, den einen oder anderen Pilgerort einmal wirklich zu besuchen.
Assisi, den 15. August,
Fest Mariä Aufnahme in den Himmel, 2011
Bruder Peter Fobes
Der Autor:
Peter Fobes, geboren 1952, Franziskanerbruder, studierte Mathematik und Kunstwissenschaft in Bonn und Aachen, nach kurzer Lehrertätigkeit im Franziskus-Gymnasium Vossenack/Eifel ist er in der Klosterverwaltung tätig, zurzeit im Wallfahrtskloster Neviges.
Seine E-Mail-Adresse:
peter.fobes@franziskaner.de